Kurzweiliges und Erfolgreiches Angeln auf Reisen

Da unser Obmann seinen diesjährigen Urlaub in Malaysia verbrachte und diese Gelegeheit natürlich nutzte um das Angelpotential dieses wunderschönen Landes auszutesten, möchte er euch in diesem Bericht eine kleine Zusammenfassung seiner Angelerlebnisse geben. Desweiteren möchte er euch einige Tips und Tricks verraten, die er aus seinen Erfahrungen beim "Angeln auf Reisen" schon gelernt hat. Vor allem wie man mit wenig Ausrüstung, wenig Aufwand und begrenzter Zeit ein tolles, und "wenn Petrus will" sehr erfolgreiches Angeln erleben darf!

Roman:
Vorab möchte ich kurz auf den Urlaub im gesamten eingehen und euch alle für einen Urlaub in Malaysia begeistern!
Wir waren zu zweit (meine Freundin und ich) unterwegs. Unsere Reise startete auf der Insel "Borneo/Sarawak" und führte uns in die "Cameron Highlands", danach in die Hauptstadt "Kuala Lumpur" und abschließend noch auf die Insel "Langkawi". Das Land ist wunderschön mit seiner vielfältigen Flora und Fauna, die Malayen sind ein unglaublich freundliches und hilfsbereites Volk und das Reisen gestaltete sich sehr unkompliziert. Kulinarisch lässt Malaysia keine Wünsche offen... Die einheimische Küche setzt sich aus malayischen, indischen, thailändischen und chinesischen Gerichten zusammen und wer gerne Seafood und das ganze etwas schärfer mag kommt bestimmt auf seine Kosten!  

Aber nun zum wichtigen Teil: ANGELN
Ich konnte der Fischerei auf Borneo und Langkawi nachgehen.
Mein erster abendlicher Versuch war ganz einfach - Abends vom Ufer aus. Natürlich kann man auch an langen, feinen, monotonen Sandstränden Fische fangen, jedoch braucht man dafür meist schon spezielles Gerät (u.a. Brandungsruten) mit dem man auf Distanz kommt. Solche Gerätschaft hatte in meinem Koffer natürlich keinen Platz. Wie überall auf der Welt, an jedem Gewässer ist es eine der wichtigsten Lektionen beim Angeln, sich das Gewässer und seine Gegebenheiten genau anzusehen und dann erst einen Angelplatz auszuwählen! Ein Köder am falschen Platz kann noch so gut sein und wird keinen Fisch bringen.
Ich hatte eine vierteilige Reise-Spinrute, Wurfgewicht -80g, Länge 243cm von "Savage Gear" und eine kleine Tacklebox dabei. Mit dem richtigen Kleinzeug kann man damit viele Angelmethoden und Situationen abdecken. Aber dazu später nochmal.
Mit meiner Ausrüstung war es also klar dass ich den Sandstrand verlasse und mir etwas Abseits einen felsigen Angelplatz, den ich tagsüber schon ausgemacht hatte aufsuche. Dabei muss man unbedingt darauf achten ob das Meer im Moment Ebbe oder Flut hat und der Angelplatz auch  wieder verlassen werden kann, sollte das Wasser steigen... ansonsten kann der Angelspass schnell zum Problem werden!
Nachdem ich von einem der Felsen meinen Köder eine Stunde ohne Erfolg in die See geschleudert hatte, machte ich einen kleinen Standortwechsel an eine Betonstützmauer die eine Rampe hatte, welche bei Flut überschwemmt war (ein klassischer Hotspot). Dort konnte ich mit meinem Gummiköder dann doch noch einen wunderschönen Barsch zum Biss überreden. Nach einem kleinen Shooting durfte er zum Entsetzen der Einheimischen wieder schwimmen.
Einen der nächsten Abende konnte ich wieder am Wasser verbringen und versuchte diesmal den anderen Strandabschnitt. Auch dort konnte ich mit einem Blinker, knapp am Felsen vorbei geführt, einen Barsch landen. Damit war mein Angelerlebnis auf Borneo leider auch schon vorüber, aber dafür mein Ehrgeiz am nächsten Strand wieder Angeln zu gehen geweckt!

Nach einigen traumhaften Tagen, vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen erreichten wir unser letztes Reiseziel - die Insel Langkawi!
Bereits am ersten Tag konnte ich sehr vielversprechende HotSpots ausfindig machen.
Was jedoch dort noch besser in mein Angelkonzept passte war, dass man sich für umgerechnet €10/Stunde ein Kajak ausleihen konnte! Diese tolle Möglichkeit ließ ich mir natürlich nicht entgehen und fuhr an einem Vormittag mit dem Kajak aus. Die guten Plätze waren schnell gefunden und nach mehreren erfolglosen Würfen versuchte ich mit einer Drift und knapp über dem Grund gezupftem Gummifisch mein Glück. Mit tollem Erfolg wie ich finde!

Nachdem ich mir gelernt hatte wie man mit den Füssen die Angel am besten hält/einklemmt und nebenbei noch das Kajak rudert, konnte ich sogar beim schleppen mit dem Wobbler einige tolle Fische überlisten! Wie z.B.: einen 1m langen Baracuda, zwei Hornhechte und einen sehr kleinen GT.
Und nachdem ich mir die Unterwasserstruktur bei Ebbe eingeprägt hatte war es auch relativ einfach vom Ufer aus noch einige male zum Erfolg zu kommen.

Wie Ihr den Foto´s entnehmen werdet war das Angeln in Malaysia, sowie unser gesamter Urlaub einfach unbeschreiblich schön!!!

Die Ausrüstung die auf keiner Reise fehlen darf:
Eine Reiserute mit kleinem Packmass passt in jeden Koffer (eine Steckrute ist immer empfehlenswert). Um die Rutenringe im Koffer entsprechend zu schützen habe ich mir im Baumarkt ein Kunststoffrohr mit passendem Durchmesser besorgt und dieses genau auf die Länge meiner verpackten Rute zugeschnitten. 
Ich würde sagen mit ca. 2,5m und Wurfgewicht bis 80g lassen sich viele Methoden ausüben. Dazu noch eine passende Rolle die auch salzwassertauglich ist und eine 0,30er Monofile und alles ist gut.

Bei der Tackelbox finde ich es wichtig soviel wie möglich abzudecken und unnötiges Zuhause zu lassen. In meiner Box finden sich Wobbler, Gummifische, Blinker, Zwickblei, Grundblei, Wirbel, Haken, Schwimmer, Stahlvorfach, Zange, Messer, ... bei Größe und Farbe der Kunstköder sollte man von verschiedenen Modellen je eines mitnehmen. Beim Schwimmer genügt meiner Meinung nach ein Fixierer - zum Köderfische fangen, oder um einen Köder knapp unter der Oberfläche anbieten zu können. Eine Zange ist enorm wichtig, da man evtl. Fische fängt die man nicht kennt - diese beim Lösen nur bedingt angreifen (viele Meeresfische haben scharfe Zähne oder sogar giftige Stacheln!!!!). Aufgrund der scharfen Zähne sollte man bei jeder Montage als Vorfach Stahl verwenden - Klemmhülsen+Klemmhülsenzange sind dabei unnötig... ein gutes, dünnes Stahl lässt sich im Notfall auch knoten (z.B.: PikeWire). Beim Messer sollte noch gesagt werden, dass dieses vermutlich nach dem Urlaub kaputt ist... Das Salzwasser hat mir schon einige Messer "entschärft" und den Klappmechanismus zerstört. Darum auch noch sehr wichtig - Sobald Ihr wieder daheim seit muss das Angelgerät ordentlich gewaschen und geputzt werden!! Sand, Salz und felsige Angelplätze sind für jede Rute/Rolle Kombo, sowie alle Kleinteile ein Albtraum!

Wie man sieht kann man mit geringem Aufwand, genauem Beobachten, etwas Geschick und dem nötigen Glück auf Reisen erfolgreich Angeln!
Hoffe die Tips und Anregungen helfen den Lesern, in diesem Sinne "Petri Heil"! ;-)